FUNDA
Zusammenfassung
Die Donauregion weist erhebliche Unterschiede in der Regionalentwicklungspolitik auf, die sich vor allem durch das Fehlen integrierter Stadt- und Regionalentwicklungsstrategien aufgrund unzureichender lokaler und zivilgesellschaftlicher Beteiligung bemerkbar machen. Diese Lücke tritt besonders bei der Entwicklung funktionaler städtischer Räume (Functional Urban Areas, FUAs) zutage, die auf echten Verflechtungen und Abhängigkeiten zwischen urbanen Zentren und kleineren Siedlungen basieren.
Funktionale städtische Räume (FUAs) sind Gebiete rund um eine Stadt oder ein urbanes Zentrum, die durch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Verbindungen mit diesem zentralen Raum verbunden sind. Diese Gebiete bilden eine funktionale Einheit, da die dort lebenden Menschen Infrastruktur, Dienstleistungen und wirtschaftliche Aktivitäten gemeinsam nutzen, in die Stadt pendeln und Arbeitsmärkte teilen. Wichtige Dokumente, die das Konzept der FUAs definieren, sind unter anderem die ESPON-Forschungsberichte wie die ESPON-Datenbank, das ESPON Territorial Reference Handbook sowie der OECD-Bericht Functional Urban Areas (FUAs) – A New Approach to Metropolitan Areas, der die Methodik der OECD zur Definition funktionaler städtischer Räume beschreibt.
FUAs als Netzwerke von Städten oder Gemeinden, deren funktionale Beziehungen über die Grenzen der einzelnen Städte hinausgehen, bieten große Potenziale im Bereich der Stadtplanung und -entwicklung. Wirksame Managementstrategien für FUAs beinhalten vernetztes Zusammenarbeiten, gemeinsame strategische Planung, Kooperation in Projekten, Nutzung von Finanzierungsquellen sowie den Aufbau von Partnerschaften und Kommunikationsstrukturen zwischen den beteiligten Städten und Regionen.
Das Fehlen einer gemeinsamen Governance-Methodik für FUAs in der Donauregion unterstreicht die Bedeutung des Austauschs bewährter Verfahren und Erfahrungen zwischen den Ländern, um gemeinsames Denken und Wissenstransfer zu fördern. Obwohl grenzüberschreitende Verflechtungen innerhalb von FUAs weit verbreitet sind, führen diese nur selten zu einer einheitlichen Verwaltungsstruktur.
Zur Bewältigung dieser Herausforderungen zielt das Projekt FUNDA darauf ab, Methoden zur Abgrenzung von FUAs zu konsolidieren, gute Praktiken zu integrieren und ein Monitoringsystem bzw. eine Datenplattform zur erfolgreichen Abgrenzung und zum Management von FUAs in der Donauregion aufzubauen. Zudem soll eine Governance-Methodik entwickelt werden, die in einer transnationalen Strategie als gemeinsame Lösung für politische Entscheidungsträger sowie lokale und regionale Akteure dienen soll. Mit der Gründung des Netzwerks FUA-NET wird erwartet, dass die Projektergebnisse langfristige Wirkungen entfalten, indem engagierte Städte, FUAs und Stakeholder zusammengeführt werden.
9 von 14 Ländern der Donauregion beteiligen sich am Projekt FUNDA – mit 11 Finanzierungspartnern und 10 ASPs –, wodurch der Wissensaustausch zwischen Partnerländern mit unterschiedlichen Erfahrungen im FUA-Management gefördert wird.
Transnationale Zusammenarbeit ist entscheidend, um gemeinsame Herausforderungen zu bewältigen, die über nationale Grenzen hinausreichen. Im Rahmen der Projektvorbereitung haben die Partner drei zentrale Herausforderungen und drei Pilotaktivitäten identifiziert, um diese anzugehen.
Die Pilotaktivitäten des Projekts beschäftigen sich unter anderem mit der Integration öffentlicher Dienstleistungen für Menschen, grüner Infrastruktur und wirtschaftlicher Infrastruktur in das Management von FUAs. Ziel ist es, ein neuartiges, komplexes, multiperspektivisches Managementmodell für die Donauregion zu entwickeln.
Partizipative Planung – die auch eine wichtige Rolle in den Pilotaktivitäten spielen wird – ist entscheidend, um soziale Kohäsion, Konfliktlösung und demokratische Entscheidungsprozesse in FUAs zu fördern, indem verschiedene Perspektiven einbezogen und unterschiedliche Akteure beteiligt werden.
Akteure auf lokaler, regionaler, nationaler und transnationaler Ebene profitieren von dem Projekt: Lokale Behörden erhalten Einblicke in spezifische Herausforderungen und Chancen vor Ort, regionale Behörden erweitern ihr Verständnis für FUA-Management, und nationale Behörden können ihre Governance-Modelle verbessern. Sektorale Agenturen, Infrastruktur- und Dienstleistungsanbieter können die Projektergebnisse nutzen, um ihre Effizienz und Zusammenarbeit zu steigern. Darüber hinaus stellt die Einbindung von Interessensgruppen, Unternehmen, Wirtschaftsförderungsorganisationen und Europäischen Verbünden für territoriale Zusammenarbeit (EGTCs) in den partizipativen Planungsprozess sicher, dass vielfältige Perspektiven berücksichtigt werden und so eine nachhaltige und inklusive Stadtentwicklung in der Donauregion gefördert wird.
Abschließend lässt sich festhalten, dass Zusammenarbeit und Wissenstransfer für ein wirksames Management funktionaler städtischer Räume in der Donauregion unverzichtbar sind. Transnationale Kooperation und partizipative Planung sind entscheidende Werkzeuge, um komplexe urbane Herausforderungen zu bewältigen und inklusive Entwicklung zu fördern. Durch Initiativen wie das Projekt FUNDA können Akteure gemeinsam resiliente und prosperierende Stadt-Land-Gemeinschaften über Grenzen hinweg aufbauen.
Website: https://interreg-danube.eu/projects/funda
Partnerschaft
Lead partner:
Partners:
- West Pannon Regional and Economic Development Public Nonprofit Ltd. (HU)
- Sarajevo Economic Region Development Agency (BA)
- Regional Development Agency for Podravje - Maribor (SI)
- Urban Planning Institute of the Republic of Slovenia (SI)
- Regional Development Agency South-West Oltenia (RO)
- Regional Development Agency of Pilsen Region (CZ)
- Local Association Of Local Authorities «Prikarpattia Amalgamated Territorial Communities Development Agency» (UA)
- Vojvodina Development Agency Ltd. Novi Sad (RS)
- City Hall of Chisinau Municipality (MD)
- Development Implementation Agency of the City of Prešov, n. o. (SK)
Daten und Informationen
- Programm: Interreg Danube Region Programme (DRP)
- Projektlaufzeit: 01/04/2025 – 30/09/2027 (30 months)
- Gesamtbudget: €2.540.082,00
- Partner budget: €240.082,00
Das Projekt FUNDA wird im Rahmen des Interreg Danube Region Programms durchgeführt und vom Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Ungarischen Staat kofinanziert.
Verantwortlich

Polgár Tibor
